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ambulo ergo sum - ich gehe, also bin ich

Aktualisiert: 16. Sept. 2018

Auf der Suche nach einem Stein oder Schnitzeljagd für Erwachsene


Der im nördlichen Steigerwald lebende Künstler herman de vries hat in einem 200 Quadratkilometer umfassenden Gebiet um seinen Wohnort Eschenau eine Kunstinstallation hinterlassen, die er "spuren" nannte. In goldenen Lettern geschriebene kurze philosophische Weisheiten oder Raumpunkte. Zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 2006 hatte Unterfranken Jubiläumsausstellungen organisiert, durch die ich diesen Künstler, der die Natur als sein wichtigstes Objekt ansieht, überhaupt wahrnahm. Meine charmante Schwester konnte ihm die Kopie einer topographische Karte mit Kreuzen abluchsen. Und so machten wir uns in kleinen Gruppen, in Zweierwanderungen und ich auch alleine auf die Suche nach seinen Spuren. Das war ein großer Spaß, wer in einem aufgelassenen Steinbruch, an einer Quelle, an Findlingen in Wald oder Wiese die "spuren" zuerst entdeckte. Das Foto "ambulo ergo sum" hängt seither an einer Wand bei mir und ist oft meine Statusangabe (vielleicht ein bisschen eitel intellektuell), wenn ich gerade wieder den Rucksack gepackt habe und laufe. Kein Negativ fand ich mehr, nicht digital oder analog. Also wollte ich in Begleitung eines Freundes an einem heißen Julisamstag den Stein noch einmal fotografieren. Der Findling an einem nicht sehr begangenen Pfad ist nach unten abgestürzt. Die Inschrift steht nun auf dem Kopf. Was auch immer das bedeutet. Empfehlenswert ist im nahegelegenen Fabrikschleichach das toncafé, in dem man auch in Büchern zu herman de vries stöbern kann.





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